Musterbrief zu den Veröffentlichungen von Bayer MaterialScience
Sehr geehrter Herr Breuer,
vielen Dank für Ihr Schreiben. Leider geht aus diesem erneut nicht hervor, warum Bayer nicht am Standort Krefeld-Uerdingen eine neue CO-Produktionsanlage baut. Dann könnte auf den Betrieb der CO-Pipeline und die unnötige Gefährdung der Anwohner gänzlich verzichtet werden.
Sie schreiben, dass CO aus Kohlendioxid, Erdgas und Dampf hergestellt wird, dass CO2 am Standort Dormagen als Nebenprodukt anfällt und dass die Pipeline daher einen Beitrag zur Entlastung der Umwelt leiste. Laut Europäischem Schadstoffregister produziert jedoch die Bayer Industry Services am Standort Uerdingen allein 1,15 Millionen Tonnen CO2 (siehe: http://www.eper.de/eper2/0_common/0_details.php?id=06-05-23%2F9021016%2F0%2F000). Sollte das umstrittene Kohlekraftwerk auf dem Uerdinger Werksgelände gebaut werden, so fielen weitere 4,4 Mio Tonnen Kohlendioxid an. In Uerdingen ist also weit mehr als genug CO2 als „Rohstoff“ vorhanden.
Ihre Aussage „Pipelines sind sowohl unter Sicherheits- als auch unter Umweltaspekten das beste Transportmittel“ suggeriert, dass durch den Transport von CO per Pipeline andere Transporte – z.B. per Schiff oder Lkw – überflüssig werden. Dies wurde auch wiederholt im Landtag oder von Vertretern der IGBCE geäußert. Natürlich ist dies nicht der Fall, da es gegenwärtig keine nennenswerten CO-Transporte gibt. Es sollte dringend das Prinzip bestehen bleiben, dass Gefahrstoffe allenfalls dort produziert werden, wo sie benötigt werden.
Der Bau der Pipeline mag betriebswirtschaftlich Sinn machen. Dem Allgemeinwohl dient er nicht. Daher lässt sich die Gefährdung der Bevölkerung nicht rechtfertigen.
Mit freundlichen Grüßen