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[Antwerpen] Proteste Antwerpen

CBG Redaktion

Presse Information vom 18. Oktober 2007
Coordination gegen BAYER-Gefahren

Arbeiter blockieren BAYER-Werk in Antwerpen

Drohende Entlassungen und Ausgliederungen / erste Zugeständnisse der Werksleitung

Rund 500 protestierende Arbeiter haben gestern die Chemie-Werke der Firmen BAYER und LANXESS in Antwerpen blockiert. Lastwagen wurden nicht abgefertigt. Leiharbeitern und Fremdfirmen wurde der Zugang in die Fabrik verweigert.

BAYER und LANXESS hatten Ende September angekündigt, mehr als 300 Arbeitsplätze in Antwerpen auszugliedern oder zu vernichten. BAYER will sich dabei von einem Fünftel seiner Mitarbeiter trennen. Hierdurch wären sogar sicherheitsrelevante Bereiche betroffen: ein Löschzug der Feuerwehr soll komplett abgeschafft werden, zwei weitere Löschzüge sollen mit weniger Mitarbeitern auskommen. Zudem will der Konzern die 24-stündige medizinische Notfallbetreuung im Werk schließen.

Die Firmen möchten zudem die gültigen Abmachungen mit der Belegschaft („Service Level Agreements“) aufkündigen. Außerdem wollen BAYER und LANXESS den gemeinsamen Betriebsrat im Antwerpener Werk abschaffen – im Gegensatz zu den deutschen Standorten war in Antwerpen auch nach der Ausgliederung von LANXESS der gemeinsame Betriebsrat bestehen geblieben.

Die Belegschaften wehren sich seit den Ankündigungen mit regelmäßigen Demonstrationen und Aktionstagen. Der Betriebsrat pocht auf Einhaltung der bestehenden Abmachungen und protestiert besonders gegen Einschnitte in sicherheitsrelevanten Abteilungen. Vertreter von BAYER und LANXESS kündigten nach den gestrigen Protesten an, ein neues Konzept für Werksfeuerwehr und medizinische Dienste vorzulegen.

Levi Sollie, Vertrauensmann der belgischen Gewerkschaft Algemeen Belgisch Vakverbond (ABVV) im Antwerpener Werk: „Die Fabrik in Antwerpen ist hochproduktiv. Die von BAYER und LANXESS geplanten Entlassungen und Ausgliederungen sind durch nichts zu rechtfertigen. Wir fordern eine Einhaltung der gültigen betrieblichen Vereinbarungen“. BAYER hatte ebenfalls im September angekündigt, in Antwerpen ein neues Werk für Polymerpolyole zu bauen.

Artikel der „Rheinischen Post“