Presse-Information vom 15. Juni 2007
Coordination gegen BAYER-Gefahren
Kampagne gegen HCB-Import erfolgreich!
Coordination gegen BAYER-Gefahren: „Alle Müllimporte gehören auf den Prüfstand“
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren begrüßt die Entscheidung der Umweltminister von Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, die Einfuhr von australischem Sondermüll abzulehnen. Nach Ansicht der Umweltminister Christian von Boetticher und Eckhart Uhlenberg verstößt das Vorhaben gegen das Basler Abkommen, das den Export gefährlicher Chemikalien regelt. Die australischen Behörden hätten nicht ausreichend dargelegt, dass der Sondermüll nicht vor Ort beseitigt werden könne.
Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG): „Dies ist ein großer Erfolg für die Umweltbewegung und die Initiativen vor Ort. Ohne den lautstarken Protest der Betroffenen wäre das Projekt von den Behörden durchgewunken worden. Widerstand gegen risikoreiche Geschäfte lohnt sich!“ Die australische Firma ORICA hatte im Winter beantragt, 22 000 Tonnen hexachlorbenzolhaltiger Abfälle nach Deutschland zu bringen. Der Sondermüll sollte in Brunsbüttel, Herten sowie in Müllöfen des BAYER-Konzerns in Dormagen und Leverkusen verbrannt werden.
„Nun gehören alle Müllimporte auf den Prüfstand. Allein der BAYER-Konzern verbrennt Sonderabfälle von 300 Firmen aus aller Welt. Wir fordern eine Offenlegung aller Importe nach Herkunft und Inhaltsstoff sowie eine drastische Reduzierung der Importe. Es ist nicht hinnehmbar, dass ein so dicht besiedeltes Land wie die Bundesrepublik, das bereits eine hohe Umweltbelastung aufweist, zum Ziel internationaler Giftmülltransporte wird“, so Mimkes weiter. Allein nach Nordrhein-Westfalen hat sich der Import von Sondermüll in den letzten 10 Jahren verzehnfacht.
Der Müllofen von BAYER Dormagen war 2004 im Hauruck-Verfahren vergrößert worden, um Sonderabfälle aus aller Welt verbrennen zu können. Die CBG hatte sich bereits Ende der achtziger Jahre gegen den Bau der Anlage ausgesprochen und einen Giftmüll-Tourismus prognostiziert. Genehmigt war die Dormagener Anlage ursprünglich nur für Abfälle des BAYER-Konzerns sowie für Sondermüll aus dem Kreis Neuss.
weitere Informationen:
11.000 Protest-Unterschriften für Umweltminister Uhlenberg
Fotos von den Protesten zur BAYER-Hauptversammlung
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