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Brunsbüttel

CBG Redaktion

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Kreisverband Steinburg
Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V.

Presse-Erklärung vom 16. Februar 2007

Kein Australischer Giftmüll nach Brunsbüttel !

In einer gemeinsamen Presseerklärung machen die Steinburger GRÜNEN und die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) auf die Gefahren aufmerksam, die bei dem geplanten Giftmülltransport von Australien nach Brunsbüttel entstehen. Die Transporte werden entschieden abgelehnt.

„Vor der Gefahr, dass Brunsbüttel mit seiner SAVA zum Drehkreuz internationaler Giftmülltransporte wird, haben wir bereits vor deren Bau zur Mitte der neunziger Jahre gewarnt“, erinnert sich Jürgen Ruge von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreis Steinburg.

Nicht mehr nur die Verbrennung von regionalem Sondermüll steht seither im Mittelpunkt der SAVA, sondern auch die Beseitigung von Giftstoffen, die aus der ganzen Welt nach Brunsbüttel transportiert werden. So soll die Wirtschaftlichkeit der Anlage gewährleistet werden, die aktuell eine Jahreskapazität von 35.000 Tonnen aufzuweisen hat.

Einen neuen erschütternden Entfernungsrekord stellt die nun beabsichtigte Verbrennung von hochgiftigem Hexachlorbenzol (HCB) dar, das auf dem Seeweg von Australien bis Brunsbüttel geschafft werden soll. In Australien bedroht die giftige Chemie-Altlast seit 30 Jahren das Grundwasser der Millionenstadt Sydney. Verursacher ist die dort ansässige Firma ORICA, von der australische Umweltschützer seit Jahren fordern, das krebserregende HCB umweltschonend zu beseitigen. In Australien gibt es, so ist von dortigen Umweltschützern zu erfahren, erprobte Verfahren, bei denen deutlich weniger Gefahrstoffe entstehen als bei einer Verbrennung.

Beabsichtigt ist jedoch, dass 22.000 Tonnen des Giftmülls mit dem Schiff rund um den Erdball von Sydney nach Brunsbüttel transportiert werden – eingeschlossen einem notwendigen Tankstopp in Südafrika. Circa 1/3 dieser Menge soll in der Brunsbütteler SAVA verbrannt werden. Die übrige Menge soll in Brunsbüttel zwischengelagert und anschließend in die nordrhein-westfälischen Verbrennungsöfen von Leverkusen, Dormagen und Herten transportiert werden. Die Müllöfen in Dormagen und Leverkusen gehören dem Bayer-Konzern, der auch in Brunsbüttel eine Verbrennungsanlage betreibt.

„Es ist nicht hinnehmbar, dass dieser Giftmüll aus dem technologisch hoch entwickelten Australien ausgeführt wird und man mit dem Transport unberechenbare Risiken auf See, beim Umladen, Zwischenlagern und beim Transport auf Schiene und Straße eingeht“, empören sich die GRÜNEN. „Der erst vor wenigen Wochen verunglückte Güterzug bei Tornesch hat deutlich gemacht, dass folgenschwere Unfälle aufgrund kleinster Ursachen geschehen können.“

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG), mit der die Steinburger GRÜNEN seit vielen Jahren eng zusammenarbeiten, ergänzt: „Die Baseler Konvention zur Entsorgung gefährlicher Abfälle schreibt eine erzeugernahe Entsorgung von Gefahrstoffen vor. Diese ist bei einem Transportweg von 16.000 Kilometern in keinster Weise gegeben. Die kommerziellen Interessen von Remondis und Bayer müssen hinter dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung zurückstehen.“ Bayer will bei dem Geschäft drei Millionen Euro einnehmen.

Gemeinsam fordern Ruge und Mimkes, dass Politik und Behörden in einer solch brisanten Angelegenheit handeln und die Pläne für Transport und Verbrennung stoppen. Denn sollte Hexachlorbenzol hier verbrannt werden, wäre ein giftiges Erbe für kommende Generationen „garantiert“: Neben erhöhten Emissionen würden große Mengen hochbelasteter Filterstäube und Schlacken anfallen, die langfristig auf Deponien gelagert werden müssen.

Dr. Jürgen Ruge
Kreisgeschäftsführer Bündnis 90/Die Grünen, Kreisverband Steinburg
Am Steindamm 1
25554 Wilster
Telefon: 04823-7434
Telefax: 04823-75630
Email: kv.steinburg@gruene.de
Internet: www.gruene-steinburg.de

Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V.
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Fax: 0211 – 333 940