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Presse-Information CBG vom 16.01.2023

CBG am 21.01. auf der „Wir haben Agroindustrie satt“-Demo

Wider BAYER und andere Krisen-Profiteure!

Während der Ukraine-Krieg die Welternährungslage weiter verschärft, die Lebenshaltungskosten durch die steigende Inflation in die Höhe schnellen lässt und ganze Staaten in die Zahlungsunfähigkeit treibt, schlägt die Agro-Branche aus der Situation buchstäblich Kapital. Landmaschinen-Hersteller wie John Deere, Agrarrohstoff-Multis wie Cargill sowie Pestizid- und Saatgut-Produzenten wie BAYER streichen immense Gewinne ein.

„Wir haben Krisenprofite statt!“ lautet deshalb dieses Mal das Motto der traditionell als Kontrastprogramm zur „Grünen Woche“ stattfindenden Demonstration, an der die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) auch 2023 wieder teilnimmt. „Ganz nach der alten Churchill-Devise ‚Verschwende niemals eine gute Krise’ nimmt der BAYER-Konzern die Gelegenheit wahr und macht Kasse, während andere darben. Darum fordert der Demo-Aufruf völlig zu Recht eine Ausweitung der Übergewinn-Steuer auf Agrar- und Lebensmittel-Unternehmen“, konstatiert CBG-Geschäftsführer Marius Stelzmann.

Der Leverkusener Multi wartete am 8. November mit glänzenden Zahlen für das 3. Quartal 2022 vor allem im Segment „Landwirtschaft“ auf. „Insbesondere bei Crop Science setzte sich die Wachstumsdynamik fort“, vermeldete der Global Player. Gegenüber dem Vorjahreswert legte der Umsatz um 8,4 Prozent auf fast 4,7 Milliarden Euro zu. Nicht wenig trug dazu „ein anhaltend positives Marktumfeld für unsere glyphosat-haltigen Produkte“ bei.

Diese „positive Marktumfeld“ für Glyphosat und andere Mittel sollte nicht durch

Regulierungsmaßnahmen der Europäischen Union auf dem Gebiet der Agrar-Politik leiden. Darum nutzten BAYER & Co. die Ungunst der Stunde, um mit Verweis auf den Lebensmittel-Notstand gegen zahlreiche von der EU avisierte Maßnahmen zu opponieren – mit Erfolg. Kurz vor Weihnachten schickte die Europäische Union den Plan, den Pestizid-Gebrauch bis zum Jahr 2030 um die Hälfte zu senken in die Warteschleife einer erneuten Folge-Abschätzung, weil die alte „auf Daten beruht, die vor dem Ausbruch des russischen Krieges in der Ukraine erhoben und analysiert wurden“ und deshalb nach Meinung der Mitgliedsländer dessen „langfristigen Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit und die Wettbewerbsfähigkeit des EU-Agrarsektors nicht berücksichtigt“. Zudem strich Brüssel die Diskussion über ein Export-Verbot von EU-weit wegen ihrer Gefährlichkeit nicht (mehr) zugelassenen Ackergiften aus ihrem Arbeitsprogramm für 2023. Damit nicht genug, erlaubte sie bei der Fruchtfolgen-Regelung Ausnahmen und setzte die Auflagen zur Flächenstilllegung vorerst aus, die das Ziel hatten, die Artenvielfalt zu fördern.

Aber das alles reichte der Industrie nicht. Sie sah überdies eine gute Zeit für ihre Risiko-Technologien gekommen. „Generell können Krisen aber auch dazu führen, dass mehr Menschen die Notwendigkeit von Innovationen erkennen“, meinte etwa BAYERs Agrar-Chef Rodrigo Santos und hielt es beispielsweise für dringend geboten, „über die neuen molekular-biologischen Verfahren wie Genome Editing mithilfe von Crispr/Cas“ zu reden.

„Im Zuge des Ukraine-Krieges droht nicht nur die Klima-Politik, sondern auch die Agrar-Wende unter die Räder zu geraten. Dazu darf es nicht kommen. Darum gehen wir am 21. Januar mit auf die Straße“, so Stelzmann abschließend.

Pressekontakt:

Jan Pehrke 0211/30 58 49

presse@cbgnetwork.org