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Protestpostkarten

Pressemitteilung vom 2. Juli 2004

Übergabe von Protest-Postkarten an den Bundestag

"GenFood - Nein Danke" / Däubler-Gmelin nimmt 11.213 Unterschriften entgegen

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) übergibt heute mehr als zehntausend Protest-Unterschriften an den Bundestag. Die UnterzeichnerInnen fordern ein vollständiges Verbot gentechnisch veränderter Nahrungsmittel in Deutschland, solange die Langzeitrisiken von GenFood und die Haftungsfragen nicht vollständig geklärt sind. Herta Däubler-Gmelin, Vorsitzende des Bundestags-Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, nimmt die Unterschriften entgegen.

Axel Köhler-Schnura, Vorstand der CBG: "Der BAYER-Konzern ist in Europa Marktführer für Gen-Saatgut und drängt mit gentechnisch verändertem Mais, Soja, Reis, Zuckerrüben, Baumwolle und Raps auf den Markt. Ausschließlich aus Profitgründen - mit unabsehbaren Folgen für die Umwelt und gegen den Willen der Bevölkerung."

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren weist darauf hin, dass die langfristigen Risiken von GenFood trotz der Versprechungen der Industrie völlig unklar sind. "Die Ankündigungen der Konzerne, mittels Gentechnik das Welthunger-Problem zu lösen oder den Verbrauch von Agrogiften zu verringern, haben sich als bloße Produkteinführungskampagnen erwiesen", so Köhler-Schnura weiter. Die CBG begleitet das Unternehmen BAYER seit 25 Jahren kritisch.

Global betrachtet hätte die Einführung von gentechnisch verändertem Reis, für den BAYER bei der EU eine Importgenehmigung beantragt hat, die dramatischsten Konsequenzen: Reis ist für 2,5 Milliarden Menschen das Hauptnahrungsmittel. Millionen Bauern, die bislang durch Tausch und Eigenzüchtungen ihr Saatgut selbst produzieren, würden in Abhängigkeit von multinationalen Konzernen geraten. Durch den bereits in der "grünen Revolution" beobachteten Konzentrationsprozess würde eine große Zahl asiatischer Landwirte die Existenz verlieren. Lokal angepasste Reissorten würden durch Hochertragssorten verdrängt, was zu erhöhten Schädlingsaufkommen, verstärktem Einsatz von Pestiziden und einer Verringerung der Artenvielfalt führt. Die Coordination gegen BAYER- Gefahren fordert die Bundesregierung auf, bei der EU auf eine Ablehnung der Importzulassung für Gen-Reis zu drängen.

Die Zulassung von gentechnisch verändertem Saatgut läuft schleppender an, als von der Industrie erwartet: Belgien wies die Zulassung von genmanipuliertem Raps von BAYER zurück. In England wurde die Zulassung von Gen-Mais von BAYER ebenfalls abgelehnt.

Sollte gentechnisch verändertes Saatgut jedoch zugelassen werden, so verlieren die VerbraucherInnen innerhalb kürzester Zeit die Entscheidungsfreiheit. Untersuchungen in Nordamerika haben ergeben, dass über 90% der von Öko-Landwirten angebauten Pflanzen mit Fremdgenen belastet sind. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren fordert daher eine volle Übernahme der Haftung durch die Gentech- Industrie, falls es zu Schäden von Personen oder der biologischen Vielfalt kommt.

Gerne senden wir Fotos von der Aktion zu; Tel: 0211-333 911