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Störfall Institute

26. November 2014

Tödlicher Störfall im BAYER-Werk Institute (USA)

Roman „Valley at Risk“ erschienen

Kampagne der CBG, Buch Valley at Risk

In den USA ist ein Roman über den tödlichen Störfall im BAYER-Werk Institute erschienen. Das Buch „Valley at Risk“ beschreibt den Hergang der Katastrophe, die Verschleierungs-Versuche des Konzerns, den Kampf von Anwohner/innen und Umweltschützern gegen die anhaltende Bedrohung sowie weitere Skandale aus der BAYER-Historie.

Im August 2008 kam es in der Pestizidproduktion im amerikanischen Institute zu einer folgenschweren Explosion. Die Flammen schlugen rund 50 Meter in den Himmel, die Detonation war in einem Umkreis von 15 km zu spüren. Zwei Arbeiter verloren ihr Leben. Der US-Kongress kam in einer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass nur glückliche Umstände eine Katastrophe vergleichbar mit der in Bhopal verhindert hätten.

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) und örtliche Initiativen hatten zuvor jahrelang vor den Risiken der Fabrik gewarnt. Institute war das letzte Werk in den USA, in dem die Bhopal-Chemikalie Methylisocyanat (MIC) in großen Mengen produziert und gelagert wurde. Nach dem Störfall kooperierte die CBG mit der US-Aufsichtsbehörde Chemical Safety Board (CSB) bei der Aufklärung der Unglücksursachen.

Der Untersuchungsbericht des US-Kongresses kam zu dem Urteil: „Durch die Explosion flog ein mehrere Tonnen wiegender Rückstandsbehälter 15 Meter durch das Werk und zerstörte praktisch alles auf seinem Weg. Hätte dieses Geschoss den MIC-Tank getroffen, hätten die Konsequenzen das Desaster in Bhopal 1984 in den Schatten stellen können.“

BAYER hatte nach dem Störfall versucht, Bürgerinitiativen und kritische Journalist/innen in der Öffentlichkeit zu diskreditieren. Der US-Kongress urteilte hierzu: „BAYER beteiligte sich an einer Geheimhaltungskampagne. Die Firma hat den Sicherheitskräften entscheidende Informationen vorenthalten, hat den Ermittlern der Bundesbehörden nur eingeschränkten Zugang zu Informationen gewährt, hat die Arbeit von Medien und Bürgerinitiativen unterminiert und hat die Öffentlichkeit unrichtig und irreführend informiert.“

Dr. Dwight Harshbarger, Autor von „Valley at Risk“: „Ich verfolge die Arbeit der Coordination gegen BAYER-Gefahren seit der Explosion bei Bayer CropScience im Jahr 2008. Ich schätze Ihren Beitrag zur Sichtbarmachung der Geschäftstätigkeit von BAYER - die sonst wohl im Verborgenen bleiben würde - außerordentlich.“

Philipp Mimkes vom Vorstand der CBG: „Der Roman zeigt eindrucksvoll, welche Risiken Konzerne wie BAYER auf der Jagd nach Profiten in Kauf nehmen und dabei die Öffentlichkeit täuschen und belügen. Zum Schutz der Bevölkerung fordern wir grundsätzlich, dass die chemische Industrie auf den großtechnischen Einsatz tödlicher Chemikalien wie MIC und Phosgen verzichtet.“