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Die Coordination gegen BAYER-Gefahren gehörte zu den Organisatoren einer Demonstration am 17. Mai vor dem Leverkusener BAYER-Werk, hierbei wurde ein Offener Brief übergeben. Lesen Sie hierzu einen Artikel aus dem Leverkusener Anzeiger:

Protestnote durch den Türschlitz gesteckt

Rund 70 Demonstranten des „Aktionsbündnis COP 9“ trafen sich am Samstagmittag am „Bayerwerk". Das Bündnis forderte die Bayer AG dazu auf, die Zerstörung der biologischen Vielfalt zu stoppen.

Rund 70 Demonstranten des „Aktionsbündnis COP 9“ trafen sich am Samstag Mittag an der S-Bahnhaltestelle „Bayerwerk" und marschierten von dort über die B 8 zur Kaiser-Wilhelm-Allee. Anlass des Protestes ist eine Tagung, die zurzeit in Bonn stattfindet. In der Bundesstadt werden das Cartagena-Protokoll für Biosicherheit und die Konvention für biologische Vielfalt diskutiert. Dabei steht die Bayer AG als ein führender Hersteller von Pestiziden und Saatgut in der Kritik der Umweltschützer. In einem offenen Brief, der durch den Türschlitz in die Bayer-Konzernzentrale geworfen wurde, fordert das Bündnis dazu auf, die ihrer Auffassung nach Zerstörung der biologischen Vielfalt zu stoppen. Bayer sei, so der Tenor, unter anderem verantwortlich für die schleichende Vergiftung von Böden und Gewässern, für die Ausrottung nützlicher Pflanzen- und Tierarten sowie für die Zunahme pestizidresistenter Schädlinge und die massive Schädigung des ökologischen Gleichgewichts durch Agro-Chemikalien. „Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO erleiden jährlich mehrere Millionen Menschen schwere Pestizid-Vergiftungen, bis zu 200 000 Fälle verlaufen tödlich.", heißt es in dem offenen Brief des Bündnisses. Und weiter: Bayer sei verantwortlich für den Anbau von Energiepflanzen für Agrarkraftstoffe, der in Konkurrenz zu Nahrungspflanzen erfolge. Dies habe zur Folge, dass Naturlandschaften zerstört und Kleinbauern vertrieben werden. In Indien seien bereits Landlose von angeblichem „Brachland“ vertrieben worden: „Dort will Bayer elf Millionen Hektar mit Energiepflanzen bebauen."
Das Aktionsbündnis ist ein Zusammenschluss aus sozialen Bewegungen und Aktivisten. Vor allem „Via Campesina“, ein internationales Bündnis, das sich unter anderem für die Rechte von Kleinbauern einsetzt, war an diesem Tag stark vertreten. So fanden sich unter den Protestlern auch Brasilianer, Koreaner und Holländer, die mit Plakaten, Bannern, Samba-Rhythmen und einstudierten Tänzen versuchten auf ihren Protest aufmerksam zu machen. „Es wird einfach immer noch zu wenig darüber geredet, was biologische Vielfalt zerstört. Agro-Chemie-Konzerne wie Bayer machen sehr viel kaputt", meinte Anne Schweigler, Mitorganisatorin des Protestes.
Zu nennenswerten Verkehrsbehinderungen auf der B 8 kam es durch den Demonstrationsmarsch nicht. VON STEFFI BREITBARTH