25. April 2003
20 Jahre Kritische Aktionäre auf BAYER-Hauptversammlung
Die BAYER-Hauptversammlung in Köln steht seit 20 Jahren im Zeichen massiver Kritik. Auf Einladung der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) kommen Jahr für Jahr Menschen aus aller Welt nach Köln, um über Ausbeutung, Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen, Gesundheitsschäden und andere Vergehen und Verbrechen des Konzerns zu berichten.
Aktuelle Beispiele der Kritik sind die tödlichen Pestizid-Vergiftungen von 24 Schulkindern in Peru, die für Pharma-Profite in Kauf genommenen LIPOBAY-Todesfälle, die wiederholten Verurteilungen in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro wegen illegaler Preisabsprachen, die rücksichtslose Vernichtung von Arbeitsplätzen, das weltweite Sterben von Bienenvölker durch das BAYER-Pestzid GAUCHO und die rücksichtslos vorangetriebene Gentechnik.
Axel Köhler-Schnura, Vorstandsmitglied der CBG, auf der Hauptver-
sammlung an den BAYER-Vorstandsvorsitzenden Wenning: „Auch im Geschäftsjahr 2002 hat der Konzern im Interesse seiner Profite erheb-
liche kriminelle Energie und Rücksichtslosigkeit bewiesen. Bestes Beispiel sind die erneuten Verurteilungen wegen illegaler Preisab- sprachen und die zynische Ablehnung von Wiedergutmachungszahlungen an die Angehörigen der 24 durch BAYER-Pestizide ums Leben gekommenen peruanischen Kinder.“
Das internationale Netzwerk der Coordination gegen BAYER-Gefahren feiert dieses Jahr seinen 20ten HV-Besuch – einmalig in der Geschichte multinationaler Konzerne. Seit 20 Jahren ist Schluss mit der auf HVs üblichen einvernehmlichen Aufteilung der Profite unter den AktionärInnen. Seit 20 Jahren werden Eigner und Manager mit der Kehrseite der Gewinnmilliarden konfrontiert. Und so stellt Philipp Mimkes, CBG- Geschäftsführer, gelassen fest: „BAYER-Vorstände kommen und gehen – die CBG bleibt.“
Eine besondere Überraschung auf der Jubiläums-HV: erstmals werden nicht nur die ca. 300 AktionärInnen, die die CBG mit mehreren Tausend Aktien unterstützen und der Dachverband der Kritischen AktionärInnen mit NEIN stimmen, sondern auch die Schutzgemeinschaft der KleinaktionärInnen wird dem Management die Gefolgschaft verweigern. Der Widerstand kommt neuerdings auch aus dem eigenen Lager.