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SWB 01/2023

Schon die Anfänge des BAYER-Herbizids haben es in sich

Die Glyphosat-Geschichte

Wenn das Glyphosat BAYERs Fabrik im US-amerikanischen Luling verlässt und als ROUNDUP in seinen Lebenszyklus als Produkt eintritt, hat es schon gezeigt, was ihn ihm steckt, denn bereits der Herstellungsprozess belastet Mensch, Tier und Umwelt massiv.

Von Jan Pehrke

Die Geschichte von Glyphosat beginnt im Südosten des US-amerikanischen Bundesstaates Idaho. In der dortigen Erde schlummert nämlich Phosphorit, ein Vorprodukt von Glyphosat. Bayers Tochter-Gesellschaft P4 PRODUCTIONS fördert das Sediment-Gestein im Tagebau – und sorgt damit bereits für den ersten Eintrag in der Schadensbilanz des Herbizids. „Von der Wiege bis zur Bahre ist Glyphosat ein hochproblematischer Stoff“, sagt deshalb die Umwelt-Aktivistin Hannah Connor von der US-amerikanischen Initiative CENTER FOR BIOLOGICAL DIVERSITY.

So enthalten die Mineralgemenge etwa Selen, Uranium, Thorium und andere radioaktive Schwermetalle nebst ihrer Abbau-Produkte. Gespenstische, surreale Szenen spielen sich rund um die Minen ab, wie der Umwelthistoriker Bart Elmore im Magazin Dissent berichtete. „Ich stand gegen neun Uhr abends hinter einem Stacheldrahtzaun und beobachtete, wie Lastwagen geschmolzene rote Haufen radioaktiver Abfälle über den Rand dessen kippten, was sich schnell zu einem Abfallberg entwickelte. Diese Verklappung erfolgte etwa alle fünfzehn Minuten und erhellte den Nachthimmel. Nur ein paar Dutzend Meter entfernt auf einer Wiese weideten Pferde, erglühend in den Strahlen, die von dem lava-ähnlichen Schlamm ausgingen. Und in der Ferne wogte die Gerste für unser Budweiser-Bier“, schrieb der Wissenschaftler.

Vom Phosphorit...
Der Umgang mit den radioaktiven Stoffen verursachte bei zahlreichen ArbeiterInnen von P4 PRODUCTIONS Krebs. Aber die verheerende Wirkung der Substanzen beschränkt sich nicht auf die Minen selbst. Sie geht weit darüber hinaus. Selen etwa wiesen ForscherInnen überall im Umkreis des Tagebaus nach. Sowohl im Boden als auch in Pflanzen und in Gewässern wie dem Blackfoot-River fanden sich Spuren. Sogar das Grundwasser ist verseucht. Über das Minen-Wasser, die ausgebaggerten Schichten und andere Quellen gelangt die Substanz ins Freie. Das bleibt nicht ohne Folgen: Bei vielen Tieren in der Region zeigen sich Krankheitssymptome. Sie lahmen, magern ab und verlieren ihre Haare. Nicht wenige sterben den Strahlentod. Nach Angaben des US-amerikanischen Rechnungshofs verendeten im Zeitraum zwischen 1996 und 2012 600 Pferde, Rinder und Schafe, nachdem sie über Pflanzen oder Wasser Selen aufgenommen hatten.
Es geraten von den Minen aus aber nicht nur radioaktive Schwermetalle in die Umwelt. Das Grubenwasser birgt zusätzlich noch Phosphor, Fluorsilikate sowie andere gesundheitsschädliche „Bodenschätze“. Und auch der aufgewirbelte Staub hat es in sich. Untersuchungen zufolge enthält er beispielsweise Radon-Gas und Fluoride.

Nicht umsonst zählt die US-amerikanische Umweltbehörde EPA einen Großteil der Minen zu den „Superfund sites“, zu den Produktionsorten, die besonders viele gefährliche Rückstände produzieren und deshalb einer besonderen Kontrolle unterliegen. Überdies müssen die Betreiber Sanierungsmaßnahmen durchführen oder von der EPA durchführen lassen. Mit rund 19 Millionen Dollar schlugen Inspektionen und Reinigungsarbeiten seit 2001 zu Buche, die Hälfte davon haben BAYER & Co. gezahlt.

Bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts findet in Südost-Idaho Phosphorit-Abbau statt. „Phosphate Patch“ wird die Gegend deshalb auch genannt. Das mittlerweile zu BAYER gehörende Unternehmen MONSANTO stieg 1951 ein. Fünf der 20 Minen dort gehören ihm. Vier davon hat es inzwischen leergeräumt, nur eine fünfte gibt noch etwas her. Aber auch da gehen die Vorkommen zur Neige. Deshalb will der Leverkusener Multi neue Reservoirs am Caldwell Canyon erschließen und dafür eine Fläche von 500 Hektar in Beschlag nehmen. 2019 – in der Zeit der Trump-Regierung – winkte das zuständige „Bureau of Land Management“ (BLM) den entsprechenden Antrag ohne viel Federlesens durch. „Wir wollen die Jobs und wir wollen die Einnahmen aus der Mine“, sagte Jeff Cundick vom BLM zur Begründung: „Wir sprechen hier von einer Milliarden-Industrie.“

Gegen die Genehmigung erhob sich jedoch Protest. Das „Center for Biological Diversity“ reichte gemeinsam mit anderen Initiativen eine Klage ein. Die Gruppen werfen dem „Bureau of Land Management“ vor, bei der Prüfung des Antrages Umweltrichtlinien missachtet zu haben. „Es ist eine Tragödie, dass das BLM einem privaten Akteur erlaubt, öffentliches Land zu nutzen, um Gift zu produzieren“, sagt Hannah Connor zur Begründung: „Dafür ist öffentliches Land nicht da.“ Und Chris Krupp von den WILDEARTH GUARDIANS hält fest: „Die Selen-Konzentration im Blackfoot-River entspricht schon jetzt nicht mehr den Wasserqualitätsstandards von Idaho. Mehr Selen in fragilen Ökosystemen ist das Letzte, was die Region braucht.“

Die 6.000 IndigenInnen der Shoshonen-Bannock-Stämme, die auf dem verminten Gelände von Idaho in einem Reservat leben, wenden sich ebenfalls gegen das Vorhaben. Ein alter Vertrag von 1868 erlaubt ihnen zwar, in dem Gebiet ohne Auflagen zu fischen, zu jagen und Pflanzen zu sammeln, das gilt aber nur solange das Land brachliegt. Sobald kapitalkräftige Interessen auftauchen, die es irgendeiner ökonomischen Verwertbarkeit unterziehen wollen, entfallen die angestammten Rechte. Das hat ihre Kreise immer enger werden lassen. „Es gibt zu viel Zerstörung in und rund um unser Reservat, die unsere Lebensweise beeinträchtigt“, klagt deshalb Lee Juan Tyler.

Die Fisch- und Jagdgründe der UreinwohnerInnen zehrten über die Jahre immer mehr aus. Und der Bestand an Pflanzen, die sie unter anderem auch für ihre spirituellen Rituale brauchen, schmolz ebenfalls immer mehr dahin. Insgesamt nahm die Artenvielfalt in der Region stark ab. Die Populationen von Hirschen, Elchen, Grizzly-Bären, Luchsen und Forellen dezimierten sich drastisch. Dafür sorgten nicht nur die Schadstoff-Emissionen, sondern auch die Infrastruktur-Maßnahmen, welche die Erschließung der Minen begleiteten wie Straßen, Eisenbahn-Trassen und Stromleitungen. Von großen Narben, die der Phosphorit-Abbau der Landschaft zufüge, spricht Kelly Wright, die Umweltbeauftragte der IndigenInnen.
Wegen all dieser Risiken und Nebenwirkungen des Tagebaus zogen die Shoshonen-Bannock-Stämme, unterstützt von der EPA, Anfang 2021 gegen P4 PRODUCTIONS vor Gericht und konnten einen Erfolg erringen. Sie erreichten einen Vergleich, welcher der BAYER-Tochter auferlegte, rund um die inzwischen stillgelegte Ballard-Mine eine Fläche von über 200 Hektar zu sanieren. Unter anderem muss der Konzern Trinkwasser-Barrieren bauen und Feuchtgebiete zur Wasser-Reinigung anlegen. Zudem sah er sich gezwungen, mehrere 100.000 Dollar an Entschädigungen zu zahlen sowie mit einer Bürgschaft über 89 Millionen Dollar dafür zu garantieren, dass die Maßnahmen finanzierbar bleiben.

Und das war nicht der erste Prozess, den die Minen-Arbeiten P4 PRODUCTIONS einbrachten. Der erste fand bereits im Jahr 2011, der zweite im Jahr 2015 statt. Beide endeten gleich: Die RichterInnen sprachen das Unternehmen schuldig, Umwelt-Delikte begangen zu haben und verhängten hohe Geld-Strafen.
BAYER aber treibt das Extraktionsgeschäft unermüdlich voran und beteuert, dabei umweltschonend vorzugehen: „Was die Nachhaltigkeit angeht, so hat die Caldwell-Canyon-Mine das Potenzial, die fortschrittlichste und innovativste Mine des Landes zu sein.“ „Beim Abbau möglichst wenig Spuren zu hinterlassen“, gibt der Konzern als sein Ziel aus. Sogar ein Habitat-Programm in Kooperation mit der „Utah State University“, das Neupflanzungen zur Kompensation der Schäden vorsieht, kündigt er an.
Vor allem aber hebt der Global Player die wirtschaftliche Bedeutung des Abbaus hervor und zählt alle Wohltaten auf, welche damit angeblich einhergehen wie Steuerzahlungen in Millionen-Höhe, die Schulen, Notdiensten, Krankenhäusern und dem Straßenbau zugutekämen. Und nicht zu vergessen die hohen Löhne, die in der Branche gezahlt würden und den Bezirk Caribou trotz seiner ländlichen Struktur zu demjenigen mit den dritthöchsten Löhnen von allen 44 Bezirken Idahos mache.

… zum Phosphor
Die Weiterverarbeitung des Phosphorits zu Phosphor erfolgt unweit der Minen in Soda Springs, und dort geht dann auch die Schadstoff-Produktion munter weiter. Nicht von ungefähr zählt die EPA diesen Standort ebenfalls zu den „Superfund sites“. 1952, unmittelbar nach dem Einstieg in den Tagebau errichtete MONSANTO am Ort eine Fabrik. Zunächst vermarktete das Unternehmen das Phosphor als Waschmittel-Zusatz, ab 1974 diente es dann hauptsächlich zur Herstellung von Glyphosat.

Bei der Fertigung fallen so viele gefährliche Substanzen an, weil das Phosphorit das Phosphor nicht so einfach hergibt. Nur unter großer Hitze-Einwirkung und unter massivem Chemikalien-Einsatz lässt es sich erweichen. So muss der Ofen in Soda Springs auf eine Temperatur von rund 1.500 Grad kommen; zudem braucht es starke Säuren wie etwa Schwefel-, Phosphor- oder Salpetersäure, um das Glyphosat-Vorprodukt zu gewinnen.

Schwefelsäure findet sich dann auch nicht zu knapp im Himmel über Soda Springs. 24,7 Tonnen stieß das Werk im Jahr 2021 aus. Aber das ist bei Weitem nicht alles. Insgesamt kam es auf Schadstoff-Emissionen in Höhe von 1.995 Tonnen. Allein Zink war mit 1.141 Tonnen dabei, Cadium mit 113 Tonnen, Blei mit 18, Quecksilber mit 0,5 und Chrom mit 0,2 Tonnen.die radioaktive Verseuchung setzt sich von Soda Springs aus weiter fort. 28,5 Tonnen Selen gelangten in die Umwelt. Es laufen im Rahmen des „Superfund“-Programms zwar Sanierungsarbeiten, aber laut EPA geht es damit damit langsamer voran als erwartet, so dass die Standards für sauberes Grundwasser „in absehbarer Zeit nicht erreicht werden“.
In der Vergangenheit hat MONSANTO sogar noch die Kühnheit besessen, die radioaktive Schlacke, die als Abfall-Produkt der Phosphor-Herstellung entsteht, zu Geld zu machen. Das Unternehmen verkaufte die Überreste als Baumaterial für Häuser und Straßen weiter. Schon in den 1980er Jahren kam das der Umweltbehörde nicht ganz geheuer vor. Deshalb führte sie eine Studie durch. Diese warnte dann vor der Gefahr einer erhöhten Belastung durch Gamma-Strahlen und sagte bei weiterer Nutzung dieser Fertigungsrückstände erhöhte Krebs-Zahlen voraus. MONSANTO protestierte umgehend, die EPA ruderte zurück und gab neue Studien zur Überprüfung des Ergebnisses in Auftrag. In der Zwischenzeit aber schritten der Stadtrat und der Bürgermeister von Soda Springs ein und verboten dem Chemie-Konzern das strahlende Geschäft.

Und dann ist da noch ein Stoff, der in der Schadensbilanz fehlt, obwohl er viel Schaden verursacht: das Kohlendioxid. Rund 500.000 Tonnen CO2 und andere klimaschädliche Substanzen gingen zuletzt durch die Schornsteine des Werks in Soda Springs oder fielen beim Phosphorit-Tagebau an. Nicht weniger als 16 Prozent der gesamten Treibhausgas-Emissionen von BAYER, die 2021 bei 3,17 Millionen Tonnen lagen, brauchte es also, um vor allem den Ofen am Standort mit genug Wärme für die Phosphorit-Einschmelze versorgen zu können.

Im Geschäftsbericht des Leverkusener Multis für das Jahr 2019 stieß die CBG zuerst auf die Spur dieser Glyphosat-Nebenwirkung. „Mit der Übernahme von MONSANTO hat BAYER neben Standorten für die Saatgut-Produktion auch eine Rohstoff-Gewinnung für die Herstellung von Pflanzenschutzmittel-Vorprodukten übernommen, mit der eine energie-intensive Aufbereitung und Weiterverarbeitung verbunden sind“, hieß es dort. Auf der anschließenden Hauptversammlung wollte es die Coordination dann genauer wissen und fragte den Vorstand, um was für eine Rohstoff-Gewinnung es sich dabei handele, und bekam zur Antwort: „Eine Anlage zur Gewinnung von Phosphor in Soda Springs im Bundesstaat Idaho.“ Auf den darauffolgenden Aktionärstreffen hat die CBG den Konzern immer wieder aufgefordert, die Produktion umzustellen, um die Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt zu reduzieren, aber die Appelle verhallten.

… zu Glyphosat und Roundup
Das dritte Glied in der Wertschöpfungskette des Herbizids ist dann die BAYER-Niederlassung in Luling, das im Bundesstaat Louisiana liegt. 80 Prozent der in Soda Springs pro Jahr produzierten Phosphor-Menge von rund 90.000 Tonnen geht in dieses Werk, wo es zu Glyphosat und anschließend zu den verschiedenen ROUND-UP-Formulierungen verarbeitet wird. Dabei fallen wieder gefährliche Rückstände en masse an, weshalb die EPA auch dieser letzten Station der Fertigung den Dreckschleuder-Status zugesprochen hat. Rund 6.885 Tonnen Schadstoffe produzierten die dortigen Anlagen im Jahr 2021. Unter anderem fielen 4.181 Tonnen Formaldehyd, 8,4 Tonnen Ammonium, 4,5 Tonnen Cobalt, 1,3 Tonnen Nickel, eine Tonne Chlor und 0,6 Tonnen Kupfer an.

Und dann geraten gefährliche Substanzen auch immer wieder durch Störfälle in die Umwelt. In Luling trat im Oktober 2020 durch eine defektes Ventil in einer Rohrleitung Natriumhydroxid aus, und im Juli 2021 kam es zu einer Leckage an einem Tank und in der Folge zu einer Freisetzung von Schwefelsäure. In Soda Springs ereignete sich der letzte Zwischenfall im September 2020, als wegen eines defekten Ventils phosphorhaltiger Schlamm austrat und sich an der Luft entzündete.

Nicht nur das Produkt „Glyphosat“ hat also Risiken und Nebenwirkungen, sondern bereits seine Produktion, angefangen bei der Gewinnung der zur Herstellung benötigten Rohstoffe. Andere Hersteller leiten deshalb schon Maßnahmen ein. China, das Generika dieses Herbizids fertigt und damit eine bedeutende Position auf dem Weltmarkt einnimmt, begann im Jahr 2016 damit, einzelne Phosphor-Fabriken zu schließen, um die Umwelt zu schützen. Und 2021 erzwang die Dürre eine Reaktion. Den Wasserkraftwerken fehlte ihr Rohstoff, weshalb sie weniger Elektrizität produzieren konnten. Die Politik erkannte die Notwendigkeit eines schonenderen Umgangs mit den Ressourcen und führte die „double control“-Politik ein, die sowohl die Energie-Intensität der unterschiedlichen Industrie-Zweige als auch deren absoluten Verbrauch beobachtete. Dabei geriet die Agrochemie-Fertigung im Allgemeinen und die von Glyphosat im Besonderen ins Visier der Behörden, frisst doch die Herstellung von einer einzigen Tonne Phosphor 15.000 Kilowatt-Stunden Strom.

Glyphosat-Preise steigen...
Deshalb rationierten die zuständigen Stellen die Energie-Zuteilung, was zu einem merklichen Produktionsrückgang führte. „All diese Faktoren trieben die Glyphosat-Preise innerhalb von nur einer Woche in ungeahnte Höhen“, konstatierte David Li Ende September 2021 im Fachportal AgriBusiness Global Direct. Und ein paar Wochen später stiegen sie noch weiter. Im Vorfeld der Winter-Olympiade 2022 verschärfte China seine Umweltpolitik nämlich nochmals, und die Glyphosat-Fertigung brach weiter ein.

Der BAYER-Konzern profitiert derweil von dieser Lage. „Bei den Herbiziden erzielten wir erhebliche Zuwächse durch Preis-Steigerungen, insbesondere in Latein- und Nordamerika sowie Europa/Nahost/Afrika durch ein anhaltend positives Marktumfeld für unsere glyphosathaltigen Produkte“, heißt es im jüngst veröffentlichten Bericht für das 3. Quartal 2022. Auf 45 Prozent belief sich das Umsatz-Plus der Sparte mit den Anti-Unkrautmitteln. Den aktuellen Stand der Glyphosat-Hausse gab BAYER-Chef Werner Baumann bei einer Telefon-Konferenz bekannt: „Wir sehen jetzt eine gewisse Normalisierung, nachdem wir zu Beginn des Jahres Spitzen-Preise gesehen haben.“ Auf das 2,5-Fache des Preises von Anfang 2021 wird sich das Ganze für 2022 einpendeln, prognostizierte er.

Die Summen, die der Leverkusener Multi im Zuge der Klagen von US-amerikanischen Glyphosat-Geschädigten zahlen muss, kann er nun noch leichter aufbringen. Trotz der bisherigen Kosten von fast zehn Milliarden Dollar rechnet sich Glyphosat für den Global Player noch immer. Darum dürfte es nicht bei den 149.000 Krebs-Kranken bleiben, die das Mittel allein in den Vereinigten Staaten für ihr Leiden verantwortlich machen und vor Gericht ziehen – das ddicke Ende eines Pestizids, dessen Anfänge bereits alles in den Schatten stellen, was bei Ackergiften sonst so an Risiken und Nebenwirkungen abfällt. Eben wirklich ein von der Wiege bis zur Bahre hochproblematischer Stoff, wie Hannah Connor sagt.