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Presse-Information CBG vom 28.02.2023

Vervierfachung des Konzern-Ergebnisses

Krisenprofiteur BAYER

Während die Menschen auf der ganzen Welt unter den Folgen des Ukraine-Krieges leiden, profitiert BAYER von der Situation. Auf der heutigen Bilanz-Pressekonferenz präsentierte der Leverkusener Multi hervorragende Zahlen. Der Umsatz stieg um 8,7 Prozent auf 50,7 Milliarden Euro, und das Konzern-Ergebnis vervierfachte sich sogar. Von einer Milliarde Euro auf 4,15 Milliarden Euro kletterte es. Eine „außergewöhnlich starke Geschäftsentwicklung bei Crop Science“, vermeldete der Global Player. Die Mangellage auf dem Nahrungsmittel-Sektor führte nämlich zu einer höheren Nachfrage und entsprechend höheren Preisen. Deshalb kauften die LandwirtInnen mehr Saatgut und Pestizide, für das sie ihrerseits mehr zahlen mussten. „Preissteigerungen in allen Regionen überkompensierten dabei geringere Anbau-Flächen in Nordamerika sowie niedrigere Lizenz-Einnahmen“, hält das Unternehmen fest. Besonders gut lief es bei den Herbiziden „durch Preissteigerungen aufgrund von Versorgungsengpässen für glyphosat-haltige Produkte im Markt“.
„In einer Zeit, da die Bevölkerung hierzulande unter einer immensen Inflation leidet, der globale Süden unter einer Nahrungsmittel-Krise ächzt und immer mehr Länder vor der Zahlungsunfähigkeit stehen, will der BAYER-Konzern die Dividende um 20 Prozent anheben, weil er enorme Profite eingefahren hat. Das stinkt zum Himmel. Hier kann nur eine Übergewinn-Steuer Abhilfe schaffen“, fordert Marius Stelzmann von der Coordination gegen BAYER-Gefahren.
So gut die Geschäftsbilanz ausfällt, so schlecht steht es um die Ökobilanz. Und auch hier ist das von der Weltgesundheitsorganisation als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestufte Glyphosat wieder ein entscheidender Faktor. Da der gesamte Fertigungsprozess von den Vorvorprodukten bis zum fertig formulierten Herbizid sehr viel Energie frisst, hat das Mittel einen großen Anteil an den 2022 aufgelaufenen Kohlendioxid-Emissionen von drei Millionen Tonnen. „Besonders energie-intensiv ist unsere Rohstoff-Gewinnung einschließlich Aufbereitung und Weiterverarbeitung für die Herstellung von Pflanzenschutzmittel-Vorprodukten von Crop Science“, heißt es dazu etwas verklausuliert im Nachhaltigkeitsbericht.
Damit nicht genug, müsste der Wert eigentlich noch höher als drei Millionen ausfallen, denn an den 450.000 Tonnen CO2, welche die Aktien-Gesellschaft durch die Finanzierung von Projekten zur Wiederaufforstung und zum Waldschutz ausgeglichen haben will, bestehen erhebliche Zweifel. Sie hat für einen Teil dieser Kompensationsgeschäfte nämlich Zertifikate der Firma Verra erworben, die nach Recherchen von „Die Zeit“ und anderen Medien gar nicht von wirklichen Kohlendioxid-Einsparungen gedeckt, sondern „[e]in Haufen Schrott“ waren.
Die anderen Umwelt-Parameter fallen auch nicht besser aus. So blies der Agro-Riese mehr ozon-abbauene Substanzen, flüchtige organische Verbindungen und Staub in die Luft. In die Gewässer leitete er mehr Phosphor und mehr Schwermetalle ein. Und mehr gefährlichen Abfall produzierte die Aktien-Gesellschaft ebenfalls.
„Das ist eine erschütternde Bilanz. Für das alles und noch viel mehr wird die Coordination gegen BAYER-Gefahren auf der Hauptversammlung am 28. April Rechenschaft verlangen“, erklärt Stelzmann abschließend.

Pressekontakt:
Jan Pehrke 0211/30 58 49
presse@cbgnetwork.org