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Kanada

Pressemitteilung vom 9. September 2004

Kanada: BAYER erhält Verwarnung von Umweltministerium

Umwelt-Ministerin: "Unternehmen halten sich nicht an Gesetze"

Das Umweltministerium der kanadischen Provinz Ontario hat in zwölf Chemie-Werken Verstöße gegen die Umwelt-Gesetzgebung des Landes festgestellt. Vier der bemängelten Anlagen gehören zum BAYER- Konzern. Im vergangenen Jahr waren aus mehreren Werken giftige Chemikalien ausgetreten, woraufhin das Ministerium intensive Kontrollen angeordnet hatte.

Umweltministerin Leona Dombrowsky übt scharfe Kritik am Verhalten der Chemie-Industrie: "Einige dieser Unternehmen halten sich nicht an die Gesetze. Wir werden jedoch unmissverständlich klar machen, dass wir keine Verschmutzung unserer Gewässer dulden. Es handelt sich um ein sehr ernstzunehmendes Verfahren." Den BAYER-Werken am Standort Sarnia waren mehrere Verstöße nachgewiesen worden, darunter Falschdeklaration von Giftmüll, fehlende Zulassung risikoreicher Anlagen und ungenehmigter Umbau einer Abwasseranlage.

Das Ministerium verfügt über ein Team von Spezialisten, das eigens zur Überwachung der Umweltgesetze eingerichtet wurde und das bereits 3.000 Kontrollen risikoreicher Anlagen durchgeführt hat. Im "Chemie- Gürtel" von Sarnia wurden seit Februar 32 Fabriken kontrolliert. Ministerin Dombrowsky ordnete eine Reihe von Nachrüstungen bemängelter Anlagen an.

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren: "Es nötigt Respekt ab, wie die kanadische Regierung die Einhaltung ihrer Umweltgesetzgebung durchsetzt. In Deutschland ist eine solch gründliche Untersuchung von Industrie-Anlagen undenkbar - weder der politische Wille noch das hierfür notwendige Personal wäre vorhanden." Mimkes kritisiert jedoch, dass gegen die verantwortlichen Unternehmen keine Strafen verhängt wurden.

In den vergangenen zwölf Monaten war der durch Sarnia fließende St. Clair River dreimal mit giftigen Chemikalien kontaminiert worden. Umliegende Gemeinden mussten die Wasser-Entnahme aus dem Fluss unterbrechen und die Wasserversorgung vorübergehend einstellen.

Pressemitteilung des Umweltministeriums Ontario: www.ene.gov.on.ca/envision/news/2004/090101.htm