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Lipobay

Presse Info vom 23. Januar 2013
Coordination gegen BAYER-Gefahren

Lipobay-Skandal:

BAYER in Italien zu Entschädigung verurteilt

Italienische Medien berichten, dass der BAYER-Konzern in der vergangenen Woche von einem Gericht in Venedig zu einer Entschädigung von 350.000 Euro an ein Lipobay-Opfer verurteilt wurde (siehe Artikel Il Gazzettino). Ein damals 51-jähriger Arzt hatte sich das Präparat im Jahr 1999 selbst verschrieben. Zwei Monate später erlitt er eine lebensbedrohliche Rhabdomyolyse (Muskelzerfall) und war zu 100% arbeitsunfähig geworden. Er bezieht seitdem eine Invalidenrente. BAYER muss auch die Verfahrenskosten in Höhe von 14.000 Euro tragen.

Erst im vergangenen September war das Unternehmen in Buenos Aires zu einer Entschädigung von 160.000 Euro an ein argentinisches Lipobay-Opfer verurteilt worden. Das Urteil hatte einen kausalen Zusammenhang zwischen der Einnahme des Präparats und schweren Gesundheits-Schäden sowie ein schuldhaftes Verhalten des Konzerns festgestellt.

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG): „Firmeninterne Dokumente belegen, dass das Management von BAYER die schweren Gesundheitsschäden der Patienten billigend in Kauf nahm und dabei sogar Warnungen aus dem eigenen Haus missachtete. Die Entscheidungen der Gerichte in Argentinien und nun in Italien sind daher eine große Genugtuung für die Betroffenen in aller Welt. Zusätzlich fordern wir strafrechtliche Konsequenzen für die damaligen Verantwortlichen bei BAYER.“

Der Konzern hatte das Präparat im August 2001 nach über 100 Todesfällen vom Markt genommen. Weltweit leistete BAYER Vergleichszahlungen von über einer Milliarde Euro. In den meisten Fällen zahlte das Unternehmen Entschädigungen, bevor es zu einer Verurteilung kam. In Deutschland kam es nur zu marginalen Zahlungen.

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren hat heute eine Kampagnenseite zum Lipobay-Skandal mit Berichten von Betroffenen, Gerichtsurteilen und Presseberichten veröffentlicht