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Bisphenol A

Presse Information vom 25. Mai 2010
Coordination gegen BAYER-Gefahren

Bisphenol A: Risikoreiche Anwendungen jetzt verbieten!

Schäden besonders bei Kleinkindern befürchtet / Dänemark und Frankreich beschließen Verbote / BAYER AG größter deutscher Produzent

Mehrere europäische Länder planen Verbote von Bisphenol A in risikoreichen Anwendungen. Besonders umstritten ist die Verwendung der Chemikalie in Lebensmittel-Verpackungen, Babyflaschen und Kinderspielzeug. Dänemark und Frankreich beschlossen Verbote für alle Produkte, die mit Kindernahrung in Berührung kommen, das dänische Verbot gilt ab Anfang Juli. Auch Schweden kündigte Einschränkungen an. Schon 2008 hatte Kanada Bisphenol A als „gefährliche Substanz“ deklariert und als erstes Land eine Verwendung in Babyflaschen untersagt.

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) fordert die Bundesregierung auf, dem Vorbild der Nachbarländer zu folgen: „Bisphenol A muss nun endlich aus Trinkflaschen, Spielzeug und Lebensmittel-Verpackungen verschwinden. Die Leugnung der Risiken durch BAYER, Dow und Co. darf nicht weiter zur Gefährdung der Verbraucher führen. Hormonaktive Substanzen haben in Produkten des täglichen Bedarfs absolut nichts verloren“, so Philipp Mimkes vom Vorstand der CBG.

Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass Bisphenol A im Körper hormonaktiv wirkt. Schon geringste Dosen können das Nervensystem schädigen und bei Säuglingen zu Entwicklungs-Störungen führen. Zahlreiche Studien bringen die Chemikalie mit Übergewicht, Unfruchtbarkeit, Diabetes sowie Herz- und Lebererkrankungen in Verbindung. Das Umweltbundesamt fordert seit Jahren, die Verwendung von Bisphenol A einzuschränken - konnte sich bislang jedoch nicht gegen die Interessen der Industrie durchsetzen.

„Die europäische Aufsichtsbehörde EFSA hat den Grenzwert für Bisphenol A noch vor zwei Jahren gelockert. Dabei berief sich die Behörde skandalöserweise auf eine einzige, von der Industrie finanzierte Studie, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal publiziert war. Die Vielzahl von unabhängigen Studien, die zum größten Teil ein Gefährdungspotential fanden, wurde dabei bewusst ignoriert“, so Mimkes weiter. Mehrere europäische Regierungen forderten daher eine Überprüfung der Position der EFSA. Eine ursprünglich für Ende Mai geplante Stellungnahme soll nun im Juli veröffentlicht werden.

Bisphenol A wird bei der Herstellung von Plastikflaschen, der Innenbeschichtung von Konservendosen sowie in Lebensmittel-Verpackungen, Spielzeug und Zahnfüllungen eingesetzt. Jährlich werden rund vier Millionen Tonnen der Chemikalie hergestellt. Der BAYER-Konzern gehört neben den US-Firmen Dow Chemicals und Hexion sowie den taiwanesischen Unternehmen Nan Ya Plastics und Chang Chun Plastics zu den größten Herstellern weltweit. BAYER produziert Bisphenol A in Krefeld, Antwerpen, Baytown/Texas, Map Ta Phut/Thailand und Shanghai/China.

weitere Informationen:
· Süddeutsche Zeitung “Hormone in Babyflaschen”
· Bisphenol A in Kanada als „gefährliche Substanz“ eingestuft

25. Mai 2010; KunststoffWeb

BPA: Franzosen verbieten BPA in Babyflaschen

Neuer Zündstoff in der kontroversen Diskussion um das Polycarbonat-Vorprodukt Bisphenol A (BPA): Nach Dänemark hat jetzt auch Frankreich den Gebrauch von BPA für Babytrinkflaschen untersagt. Mit der Verabschiedung des Unweltschutzgesetzes „Grenelle II“ verbot die französische Nationalversammlung die Herstellung, die Aus- und Einfuhr sowie den Verkauf von Babyflaschen aus Produkten, die auf BPA basieren.

Dabei stützten sich die Gesetzgeber auf die kritische Einschätzung der französischen Agentur für Lebensmittelsicherheit AFSSA (Agence Française de Sécurité Sanitaire des Aliments) hinsichtlich der Exposition von BPA bei Neugeborenen und schwangeren Frauen. Als erstes Land hatte Kanada bereits 2008 die Verwendung von BPA in Babyflaschen als Gesundheit gefährdend eingestuft.