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Treibhaus-Emissionen

Presse Information vom 27. Juli 2007
Coordination gegen BAYER-Gefahren

Forderung der Coordination gegen BAYER-Gefahren erfüllt:

BAYER legt „indirekte“ CO2-Emissionen offen

Der BAYER-Konzern hat mit der Offenlegung seiner indirekten CO2-Emissionen eine langjährige Forderung der Coordination gegen BAYER-Gefahren erfüllt. Das Unternehmen veröffentlicht in seinem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht 2006 neben den sogenannten „direkten Emissionen“ erstmals auch den Ausstoß von Treibhausgasen seiner Energie-Zulieferer. Der bislang von BAYER angegebene Wert von 3,9 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr wird durch die indirekten Emissionen in Höhe von 3,6 Mio Tonnen fast verdoppelt.

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG): „Erstmalig liegen nun ernstzunehmende Zahlen für den Ausstoß von Treibhausgasen von BAYER vor. Es bleibt zu hoffen, dass BAYER-Chef Werner Wenning nun nicht mehr das Ammenmärchen wiederholt, wonach der Konzern seine Emissionen bereits um mehr als 70% reduziert habe.“ Der von Wenning seit Jahren behauptete Rückgang der CO2-Emissionen basierte größtenteils auf Ausgliederungen von Unternehmensteilen sowie auf einem erhöhtem Fremdbezug von Energie – also bilanziellen Umbuchungen. „Wenn BAYER den Klimaschutz wirklich ernst nehmen würde, müsste das Unternehmen sofort auf das in Krefeld geplante Kohlekraftwerk verzichten“, so Mimkes weiter. Das von BAYER gemeinsam mit der Firma TRIANEL geplante Kraftwerk würde pro Jahr allein vier Millionen Tonnen CO2 emittieren.

Uwe Friedrich vom Vorstand der CBG ergänzt: „Dass der BAYER-Konzern nun erstmalig neben den direkten auch die indirekten weltweiten Treibhausgas-Emissionen ausweist, ist vor allem auf den öffentlichen Druck von Umweltverbänden – angestoßen von der Coordination gegen BAYER-Gefahren – zurückzuführen, die die in der Vergangenheit geschönte Klimabilanz kritisiert hatten.“

Die CBG hatte seit Jahren eine transparente Darstellung der Emissionen von BAYER gefordert, unter anderem in den Hauptversammlungen des Konzerns. Die Forderung war jedoch stets abgelehnt worden; in einem Brief von BAYER-Vorstandsmitglied Udo Oels hieß es noch vor wenigen Monaten: „Bayer bezieht jedoch seit jeher an seinen Standorten weltweit Energie von diversen Versorgern, die auf unterschiedlicher Basis und mit verschiedener Technik Strom und Dampf erzeugen. Eine konzernweite Umrechnung in CO2-Äquivalente würde auf zu vielen Annahmen beruhen, als dass valide Zahlen zu berechnen wären“.

Sogar die Unternehmensberatung Arthur D. Little hatte in einer Evaluierung des vorherigen BAYER-Nachhaltigkeitsberichts moniert: „Zusätzlich zum Energieverbrauch werden auch die CO2-Emissionen berichtet. Allerdings ist diese Information von begrenzter Relevanz, weil Emissionen aus der Produktion extern erzeugter Energie nicht berücksichtigt werden und die berichtete Reduzierung zum Teil aus dem zunehmenden „Out-sourcing“ der eigenen Energieerzeugung resultiert.“ Trotz der offenkundig geschönten Bilanz verband Wenning den vermeintlichen Rückgang der Emissionen stets mit Forderungen an die Politik wie der Befreiung von der Ökosteuer, dem Auslaufen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sowie einem entschärften Emissionshandel.

weitere Informationen:
Kampagne „Mogelpackung Klimaschutz“
CO2-Schleuder verhindern - kein Steinkohlekraftwerk in Uerdingen