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Levitra

Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V.
Presse-Info vom 19. Juni 2006

„Unlautere Werbe-Aktionen für Levitra sofort stoppen!“

Potenz-Pille an Fußballfans verteilt / brasilianische Behörden ermitteln

Der BAYER-Konzern lässt in Rio de Janeiro Proben seines Potenz-Mittels Levitra an Fußballfans verteilen. Brasilianische Gesundheitsbehörden kritisieren die Aktion, da das Präparat ohne medizinische Aufsicht ausgegeben wird. Dem Unternehmen droht eine Strafe von 1,5 Millionen Real (600.000 Euro).

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren: „BAYER muss diese unlauteren und gefährlichen Werbe-Aktionen sofort unterbinden. Die Einnahme von Levitra kann schwere Nebenwirkungen verursachen. Es ist absolut unverantwortlich, ein Medikament wie Lutschbonbons unter die Leute zu bringen“. Die Einnahme von Levitra kann zu Kopfschmerzen, Verdauungsproblemen und in schweren Fällen zu Erblindung führen.

Die Verkaufserlöse von Levitra bleiben weit hinter den Erwartungen zurück. Prognostiziert wurden einst eine Milliarde Euro jährlich, im vergangenen Jahr waren es gerade einmal 260 Millionen Euro. BAYER reagiert darauf mit dubiosen Werbe-Kampagnen, die bereits in mehreren Ländern verboten wurden. „Die Aktionen in Brasilien zeigen einmal mehr, dass Werbung für Pharmazeutika streng reglementiert und größtenteils verboten werden muss. Die Information über Medikamente gehört in die Hände von Ärzten und unabhängigen Prüfern – nicht in die der Verkäufer“, so Mimkes weiter.

Erst kürzlich hatte BAYER in Australien nach Protesten von Ärzten eine Marketing-Kampagne für Levitra stoppen müssen. Im vergangenen Jahr musste der Konzern in den USA eine TV-Werbung für das Präparat wegen irreführender Angaben und fehlender Warn-Hinweise stoppen. Auch in Deutschland behilft sich BAYER zweifelhafter Marketing-Methoden: so wurde über das unseriöse „Institut für Gesundheitsberatung“ die sogenannte „Levitra-Studie“ verbreitet, die in der irrsinnigen Aussage gipfelte, dass „Potenzprobleme in Deutschland über 60 Milliarden Euro Schaden verursachen“. In Broschüren, mit denen Pharmareferenten über neue Produkte informieren, stellte BAYER die schnelle und lange Wirksamkeit von Levitra heraus - verschwieg aber, dass sich diese Aussage auf Tests mit betäubten Hasen bezog.

Hubert Ostendorf von der Coordination gegen BAYER-Gefahren kritisiert die Flut sogenannter "Lifestyle-Medikamente" grundsätzlich: „Während jede Bagatelle zum profitträchtigen Makel erklärt wird, fordern Krankheiten wie Malaria und Bilharziose Millionen von Opfern. Die Pharmamultis arbeiten nicht gegen die Geißeln der Menschheit, sondern nur für ihre Dividende“, so Ostendorf.

weitere Informationen:
Bayer: La agencia brasileña encargada del control sanitario predispuso una indagatoria
Australien: Umstrittene Marketing-Methoden für LEVITRA untersagt
FDA Orders Levitra Ad Off the Air